| © Driemel/Budelmann September 2001 
             Keynummernverwaltung am AVID 
             (Softwareversion 7.2) 
             
             Generell gibt es 3 gängige Methoden, um eine 
             Keynummernverwaltung für ein Filmprojekt vorzunehmen. Ob es sich 
             bei einem Projekt um ein 24 oder 25 Bild Projekt handelt ist für 
             diese Problematik irrelevant. Es gibt nur leichte Unterschiede bei 
             der Behandlung zwischen 16mm und 35mm.
 Sollte der Leser bereits wissen, für welche Methode sich die 
             Produktion entschlossen hat, so kann er die anderen gerne 
             überspringen.
 
             
             1. Die "HFF-Konrad Wolf" Methode:
 
 Man erhält die Arbeitskopien, und muß sich selbst um 
             die Keynummernverwaltung kümmern. Man legt die Muster am 
             Schneidetisch ein und macht mit einem handelsüblichen Locher Löcher 
             in sein Filmmaterial. Natürlich macht man diese Löcher an 
             sinnvoller Stelle und mit System:
 Man sucht sich den ersten Beginn einer fortlaufenden Keynummer. Nun 
             stanzt man in eines dieser Bilder möglichst mittig ein Loch. Das 
             Loch sollte natürlich an einer Stelle sein, in der noch eine Klappe 
             zu sehen ist (o.ä), da man sich ja nicht das Material zerstören 
             will, mit dem man später noch arbeiten muß. Sinnvoll ist es auch 
             ein Loch dort zu machen, wo die Keynummer einen geraden Zähler hat 
             (also mit +00 endet). Jetzt liest man die Keynummer des Loches ab, 
             z.B.: KD 85 4567 1221 +00 und notiert sich diese sorgfältig. Man 
             sollte sich diese und folgende Notizen bis zum Ende der Produktion 
             aufbewahren.
 
             
             Tip:Den Zählerstand des Steenbeck beim Loch auf 0 setzen... 
             (Fortsetzung folgt)
 
             
             Nun fährt man durch das Material nach hinten und schaut sich hin 
             und wieder die Keynummern an. Bis man auf eine Stelle stößt, die 
             einem einen Bruch der Keynummern verrät (z.B.: KD 65 9852 1234 +12)Man muß nun an die Stelle zurückfahren, an der die Keynummern noch 
             die Fort-setzung der ersten Lochung sind. Hier sucht man sich die 
             Bruchstelle heraus und macht ein zweites Loch kurz vor dem Bruch 
             der Keynummern. Diese Keynummer schreibt man dann zu der ersten. 
             (z.B.: KD 85 4567 1500 +13)
 
             
             Tip (Fortsetzung):Am zweiten Loch liest man den Zählerstand am Steenbeck ab und 
             notiert ihn sich hinter die beiden Keynummern, dann Zählerstand 
             wieder nullen (usw.)... (Fortsetzung folgt)
 
             
             Jetzt macht man eine weitere Lochung mit den nächsten fortlaufenden 
             Keynummern, immer am Anfang und am Ende einer Keynummernfolge und 
             schreibt sich wie im Tip beschrieben den jeweiligen Zählerstand 
             auf. Ist man mit der Lochung des gesamten Materials fertig, kann 
             man das Material in die Abtastung geben. Hiernach hat man das 
             Material auf Beta SP vorliegen und kann es digitalisieren. Beim 
             Digitalisieren muß man darauf achten, daß man immer das erste Loch 
             einer fortlaufenden Keynummer anfährt und genau dort einen 
             "IN"-Punkt macht, d.h. genau dieses Loch ist auch das erste Bild 
             des Masterclips. 
             
             Tip (Fortsetzung):Nun schaut man auf seinem Zettel, wie der Zählerstand für den 
             ersten Lochungsbereich war, und fährt im Material genau so weit 
             nach hinten. Wenn man sich also notiert hat, daß der erste 
             Lochungsbereich genau 10 Minuten und 34 Sekunden lang war, dann 
             wird man in etwa nach 10 ½ Minuten auf dem Band das zweite Loch 
             finden. Hat man diesen Zählerstand nicht, dann sucht man 
             stundenlang nach dem zweiten Loch!
 
             
             Jetzt macht man kurz hinter das zweite (End)loch einen "OUT"-Punkt 
             und digi-talisiert. Genau das gleiche macht man mit jedem 
             Lochbereich. Hat man alles digitalisiert, wählt man im 
             Hamburger-Menu des Rohmaterial-Bins "Headings" aus, und wählt hier 
             "KN Start" und "KN End" an (wenn man will auch noch andere 
             sinnvolle Einstellungen, wie z.B.: "FPS" (frames per sec.), "Disk" 
             (Festplattenname), "Offline" (Anzeige ob Masterclips "Offline" 
             sind) und Tape (dort kann man die Reel-Nummer ablesen). Rechts vom 
             Hamburger-Menu kann man in ein Feld klicken dort erscheint "Save 
             as...", dies einmal anklicken und die eben eingestellten Optionen 
             unter dem Namen "Film" (o.ä.) speichern. Anschließend im Bin 
             einfach in das "KN Start-Feld" des ersten Masterclips klicken und 
             die erste notierte Keynummer eintragen.Bei 16mm übrigens mit KD 85 4567 1221 +00
 bei 35mm KD 85 4567 1221 &00
 
             Achtung Fehlerquelle:Beim Bestätigen der eingegebenen Keynummer nicht auf der Tastatur 
             "Enter" drücken (Enter ist = Cancel), also immer mit der Maus auf 
             OK klicken!!
 
             
             Nun kann man den ersten Masterclip ins Playerfenster laden und sich 
             über dem Playerfenster die Keynummern anschauen. Beim ersten Loch 
             sollte dort die erste notierte Keynummer stehen und wenn man genau 
             auf das zweite Loch fährt, sollte dort die zweite notierte 
             Keynummer stehen, ist dies nicht der Fall, muß man alles noch mal 
             genau überprüfen (vielleicht wurde ein Keynummernsprung übersehen). 
             
             Anmerkung:Normalerweise sind Keynummernsprünge wie in unserem Beispiel 
             eindeutig. Allerdings ist dem einen oder anderen Cutter auch schon 
             ein weniger auffälliger Keynummernsprung durch die Lappen gegangen. 
             Wenn man das erst nach der Abtastung bemerkt, muß man die Rolle 
             noch mal abtasten lassen, da an der Filmhochschule keine 
             framegenaue Abtastung wiederholt werden kann. (Abtaster und 
             Beta-Recorder sind nicht verkoppelt)
 
             
             2. Keynummern im Bild mit Selbstverwaltung:
 
 Bei dieser Methode ist das Filmmaterial z.B. im 
             Kopierwerk abgetastet worden, und die Keynummern der einzelnen 
             Bilder sind im Bild (möglichst im Bereich der Letterbox) 
             eingeblendet.
 
             
             Achtung!Die Keynummern sollten oben eingeblendet werden. Wenn der Schnitt 
             fertig ist und ein ein Playout auf Beta SP erstellt werden soll, um 
             davon eine VHS Kopie mit TC zu erstellen, (für Musiker oder 
             Negativschnitt) dann ist es wichtig, den TC unten einblenden zu 
             können (damit man die Keynummern trotzdem lesen kann). Wenn man den 
             TC oben einblenden würde, wäre der TC auf der VHS um exakt ein 
             Frame verzögert gegenüber der Original-Beta SP. Das ist ein 
             bekanntes Bug der Beta SP! Die Kopierwerke wissen manchmal nichts 
             von diesem Bug, darum sollte man vor der Abtastung darauf bestehen, 
             daß die Keynummern im oberen Letterboxbereich eingeblendet werden.
 
             
             Nun werden die einzelnen fortlaufenden Keynummernbereiche 
             nacheinander digitalisiert und nicht an einem Stück! Hier sollte 
             man nur Bereiche digitalisieren, in denen tatsächlich fortlaufende 
             Keynummern vorhanden sind. 
             
             Achtung!Bei Großprojekten (mehrere Stunden Bildmaterial) kam es schon zu 
             Rechner-Abstürzen, wenn das Rohmaterial in zu großen Blöcken 
             digitalisiert wurde. Um diesem Problem vorzubeugen, sollte man sich 
             die Mühe machen, das Material in kleineren Blöcken, eventuell sogar 
             Einstellungsweise zu digitalisieren. Siehe Dokument 
             "Digitalisierung und Tonanlegen"
 
             
             Hat man alles digitalisiert, wählt man im Hamburger-Menu des 
             Rohmaterial-Bins "Headings" aus, und wählt hier "KN Start" und "KN 
             End" an (wenn man will auch noch andere sinnvolle Einstellungen, 
             wie z.B.: "FPS" (frames per sec.), "Disk" (Festplattenname), 
             "Offline" (Anzeige ob Masterclips "Offline" sind) und Tape (dort 
             kann man die Reel-Nummer ablesen). Rechts vom Hamburger-Menu kann 
             man in ein Feld klicken dort erscheint "Save as...", dies einmal 
             anklicken und die eben eingestellten Optionen unter dem Namen 
             "Film" (o.ä.) speichern. Anschließend im Bin einfach in das "KN 
             Start-Feld" des ersten Masterclips klicken und die erste notierte 
             Keynummer eintragen.Bei 16mm übrigens mit KD 85 4567 1221 +00
 bei 35mm KD 85 4567 1221 &00
 
             
             Achtung Fehlerquelle!Beim Bestätigen der eingegebenen Keynummer nicht auf der Tastatur 
             "Enter" drücken (Enter ist = Cancel), also immer mit der Maus auf 
             OK klicken!!
 
             
             Nun sollte man noch einmal im Playerfenster im Clip nach hinten 
             fahren und nachsehen, ob die Keynummern im Bild mit dem vom 
             Computer errechneten Keynummern oberhalb des Playerfensters 
             übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, so wurde wahrscheinlich 
             ein Keynummernsprung beim Digitalisieren übersehen oder bei der 
             Eingabe der ersten Keynummer wurde ein Fehler gemacht. 
             
             3. Die Excalibur Methode:
 
 Bei der Excalibur Methode ist man weitestgehend von 
             der Verwaltung der Keynummern erlöst. Diese Methode ist wohl die 
             bequemste, weil der Großteil der Verwaltung im Kopierwerk 
             verbleibt. Dort verwaltet eine Software namens "Excalibur" (es gibt 
             sicher auch noch andere) die Keynummern. Der Cutter erhält 
             lediglich ein Band mit der Abtastung und auch hier können die 
             Keynummern im Bild eingeblendet werden, dies ist allerdings nur 
             eine zusätzliche Sicherheit für das Kopierwerk, bzw. für die 
             Negativcutterin.
 
             
             Achtung!Die Keynummern sollten oben eingeblendet werden. Wenn der Schnitt 
             fertig ist und ein ein Playout auf Beta SP erstellt werden soll, um 
             davon eine VHS Kopie mit TC zu erstellen, (für Musiker oder 
             Negativschnitt) dann ist es wichtig, den TC unten einblenden zu 
             können (damit man die Keynummern trotzdem lesen kann). Wenn man den 
             TC oben einblenden würde, wäre der TC auf der VHS um exakt ein 
             Frame verzögert gegenüber der Original-Beta SP. Das ist ein 
             bekanntes Bug der Beta SP! Die Kopierwerke wissen manchmal nichts 
             von diesem Bug, darum sollte man vor der Abtastung darauf bestehen, 
             daß die Keynummern im oberen Letterboxbereich eingeblendet werden.
 
             
             Nach dem Schnitt erhält das Kopierwerk (neben einem VHS-Ausspiel) 
             lediglich eine Diskette mit einer Timecode-EDL im "CMX 3600" 
             Format. Die Excalibursoftware rechnet dann die Timecodes in die 
             entsprechenden Keynummern um. Dies ist möglich, weil Excalibur bei 
             der Abtastung eine eindeutige Verknüpfung zwischen Timecode des 
             Beta-Bandes und der Keynummern gespeichert hat. 
             Achtung:Beim Digitalisieren ist darauf zu achten, daß der 
             Beta-Kassetten-Name bei der Tapebenennung im AVID sicherheitshalber 
             vom Kopierwerk vorgegeben wurde. Der Name ist meistens eine Zahl 
             mit drei Ziffern und steht eigentlich immer auf der Hülle und auf 
             dem Tape selbst (Atlantik Kopierwerk Hamburg benennt sie z.B. mit 
             101, 102, 103,......). Dies gilt insbesondere dann, wenn es 
             Timecodeüberschneidungen gibt - ein bestimmter Timecode also 
             doppelt auftritt. Denn nur wenn zwei Clips mit gleichen Timecodes 
             unterschiedliche Tapenamen haben, kann Excalibur (und auch der 
             AVID) die beiden Clips auseinanderhalten und dem richtigen 
             Negativmaterial zuordnen.
 
             
             Ist eine Timecodesprung auf der Kassette, weil z.B. die einzelnen 
             Filmrollen getrennte Timecodes bekommen sollten (z.B.: 01:00:00:00, 
             02:00:00:00,.....), sollte man die Tapes vor dem Digitalisieren 
             loggen und mindestens eine Sekunde vor dem TC-Sprung einen 
             "OUT"-Punkt setzen. Wenn der TC-Sprung zu nah am Ende des 
             Masterclips ist und dieser später mal "nachgebatcht" werden muß, 
             ist es schon vorgekommen, daß dieser Clip nicht mehr digitalisiert 
             werden kann, weil der Player den TC-Sprung ein Frame vorher 
             auffindet. Dann kann der Masterclip leider nicht mehr benutzt 
             werden und die erstellten Subclips müssen einzeln nachgeladen 
             werden. 
             Tip:Ist man als Cutter dieser Methode mißtrauisch gegenüber, so kann 
             man als weitere Sicherheit die eingeblendeten Keynummern verwenden 
             und wie unter 2. beschrieben vorgehen, und der Negativcutterin auch 
             diese eigene Keynummernliste vorlegen (Dies ist allerdings nach 
             unseren Erfahrungen nicht notwendig, da die Software ausgereift 
             scheint, und schon mehrfach positiv genutzt wurde - sonst würde ein 
             Kopierwerk mit dieser Methode wohl kaum länger arbeiten.) 
             Allerdings sind Stichproben insbesondere bei Großprojekten keine 
             schlechte Entscheidung, sofern das Kopierwerk und die Produktion 
             dem zustimmt.
 Übrigens: Wenn es sich bei Eurem Projekt um ein 25 
             Bild-Projekt handelt und Ihr mit dieser Methode arbeitet, benötigt 
             Ihr lediglich einen Media-Composer - ein Film-Composer ist dann 
             (und nur dann) überflüssig!
 
             
             Achtung!Bei Großprojekten (mehrere Stunden Bildmaterial) kam es schon zu 
             Rechner-Abstürzen, wenn das Rohmaterial in großen Blöcken 
             digitalisiert wurde. Um diesem Problem vorzubeugen, sollte man sich 
             die Mühe machen, das Material in kleineren Blöcken, eventuell sogar 
             Einstellungsweise zu digitalisieren. Siehe Dokument 
             "Digitalisierung und Tonanlegen"
 
             
             
             mac-download-worddoc 
             
             
             windows-download-worddoc  
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