© Driemel/Budelmann September 2001

Digitalisierung und Tonanlegen am Avid


1. Vorab:

Für Ton und Bild sollten (müssen aber nicht) getrennte Festplatten benutzt werden. Dies macht ein Backup der Tonfiles einfacher und erleichtert nach Beendigung des Schnitts den Export der Tonfiles für die Tonbearbeitung.
Wenn extrem viel Material gedreht wurde (mehrere Stunden Bild und Ton), sollte man sowohl das Bild als auch den Ton takeweise digitalisieren. Dieser Weg ist zwar mühsam, zahlt sich jedoch durch ein stabiler laufendes System aus. Weiter hat es den Vorteil, ausgemusterte Takes selektiv von der Festplatte löschen zu können.


2. Digitalisierung:

Ton: Pro Kameratake bzw. Nurtontake wird ein Masterclip digitalisiert. Format: SD2 Files mit 48kHz.
Bild: Pro Kameratake wird ein Masterclip digitalisiert. Qualität: AVR6s bzw. 14:1 wenn möglich.

Ist das gesamte Material digitalisiert, kann man beginnen den Ton anzulegen. Hierbei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, mit Vor- und Nachteilen der einzelnen Methoden. Wir beschränken uns hier auf nur eine Methode, die uns am besten liegt und wir für sinnvoll halten.


3. Die Anlegersequenz:

Zunächst schneidet man den kompletten Ton (am besten in Drehreihenfolge) in eine neue Sequenz (bei Langfilmen sind mehrere Sequenzen sinnvoll). Diese Sequenz könnte man z.B. mit "Anlegersequenz" benennen. Nun nimmt man den ersten Bild-Masterclip und legt die erste Einstellung auf die Klappe an (es empfiehlt sich sowohl beim Ton als auch beim Bild 10 Frames vor dem Klappenschlag die "IN-Marke" zu setzen, damit man den Vorgang besser kontrollieren kann). Es kann natürlich sein, daß die Reihenfolge des Bildes eine andere ist, als die des Tons - deshalb muß man manchmal suchen!
So legt man Einstellung für Einstellung an (die Nurtöne kann man zunächst vernachlässigen - läßt sie aber in der Sequenz liegen).


4. Die stummen Einstellungen:

Wenn man beim unter "Anlegersequenz" beschriebenen Vorgang, auf Einstellungen ohne Ton stößt, macht man aus diesen Einstellungen sofort einen "Subclip" aus dem Playerfenster heraus und legt diese in einen Bin.
Einen Subclip erstellt man mit der "Make-Subclip"-Taste. Der neue Subclip wird dann automatisch in den zuletzt aktivierten Bin gelegt. Also sollte man sich schon vorher einen neuen Bin erstellen, den man z.B. "Stumme" nennen könnte.

Tip:
Zusätzlich kann man die stummen Einstellungen auch mit in die Anlegersquenz schneiden (Achtung: alle Spuren markieren um die Synchronität nicht zu verlieren!), dann hat man das komplette Material in den Anlegersequenzen und kann diese z.B. für Mustervorführungen auf BetaSP ausspielen. ABER ACHTUNG! Bug-Falle. Siehe weiter unten.


5. Die Subsequenzen:

Ist alles Bildmaterial angelegt, erstellt man einen neuen Bin und benennt diesen mit "Anleger". Jetzt aktiviert man alle Spuren in der Timeline, in denen etwas liegt (also V1 und A1 - manchmal auch A2, wenn es sich um Stereotöne handelt). Dann klickt man in die Timeline auf den ersten angelegten "Take" und drückt die "Alt"-Taste zusammen mit der "Mark-Clip"-Taste ("Mark-IN/Mark-OUT"-Taste). Bei dieser Tastenkombination markiert man den kürzeren Clip auf dem der blaue Zeiger gerade steht (also den Bereich in dem das Bild vorhanden ist.) Danach drückt man die "Make-Subclip"-Taste (es arbeitet sich bequemer, wenn man sich diese auf das Keyboard legt). Dabei wird vom markierten Bereich einer Sequenz eine Subsequenz in den zuletzt aktivierten Bin abgelegt (bei uns der "Anleger"-Bin). Diesen Vorgang wiederholt man mit allen angelegten Takes.

ACHTUNG!
Wenn man die stummen Einstellungen in die Timeline geschnitten hat und noch keine Subclips erstellt hat (wie oben beschrieben), sollte man auf folgendes achten:
Aus den stummen Einstellungen sollten auf gar keinen Fall Subsequenzen mit Audiospuren erstellt werden (falls doch, dann nur die Videospur aktivieren). Andernfalls erstellt man sich nach dem "Autosync"-Vorgang einer solchen Subsequenz mit 100%iger Sicherheit einen korrupten Subclip. Wenn man diesen in eine Sequenz schneidet, stürzt der Rechner ab und die Sequenz ist hinüber.
Da Subclips der "stummen" Takes (wie oben beschrieben) von den Masterclips erstellt wurden und schon vorliegen, raten wir davon a,b den unter "Achtung!" beschrieben Weg zu wählen, um Subclips von stummen Takes zu erhalten. Diese Takes muß man beim Erstellen von Subsequenzen aus der Anlegersequenz auslassen!


6. Die "Autosync"-Funktion:

Sind alle Ton-Takes als Subsequenzen im Bin, aktiviert man diesen und drückt "Apfel&A"
(alle Sequenzen werden aktiviert) und danach "Autosync". Aus den Subsequenzen werden Subclips, die durch Doppelklick ins Playerfenster geladen werden können und den Ton zusammen mit dem angelegten Bild abspielen. Nun sollte man sich noch die Mühe machen, alle Clips mit ihrem Klappennamen zu beschriften. Diesen Vorgang kann man auch schon vorher machen, nämlich immer gleich nachdem man eine Subsequenz erstellt hat.
Hilfreich ist beim "Mac" die Tastenkombination "Alt+Tab". Wenn man die Clips von unten nach oben beschriftet, benennt man die erste z.B. mit 7/8/1 (Szene 7, Einstellung 8, Take 1). Nun klickt man in das Namensfeld des Clips darüber. Wenn dies die Einstellung 7/8/2 ist, kann man einfach "Alt+Tab" drücken und der "Mac" kopiert den Namen des darunterliegenden Clips in dieses Namensfeld. Nun muß man nur noch den "Pfeil rechts" drücken, die "Del"-Taste und eine "2" eingeben (usw.).


7. Die Nurtöne:

Hat man alle Ton-Bild-Subclips erstellt und benannt, muß man sich nur noch die Nurtöne vornehmen. Glücklicherweise sind sie dank dieser Methode sehr leicht in der Anlegersequenz auszumachen (überall da, wo lange Zeit kein Bild darüberliegt). Hier muß man manuell die Bereiche der Audiospur(en) markieren, um die Länge/"Dur" des Takes zu ermitteln. Dann klickt man "Matchframe" (der Ton-Masterclip wird in den Player geladen) und tippt die ermittelte "Dur" in das Nummernfeld mit einem "+" Zeichen ein (der blaue Locator springt um die eingegeben Länge nach vorne). Jetzt drückt man "Mark-OUT" und erstellt wieder Subclips usw.

 

Fertig.

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